Maos Traum

Absurde Welt.
Kunstschnee bedeckte Pisten.
Gleichschritt vor grauer Berglandschaft.
Die Lüge ist des Mörders Wort
Brot und Spiele der Einheitspartei.

Absurde Wünsche.
Eins Komma vier Milliarden Menschen
suchen ihr Glück.
Hightech im Naturschutzgebiet,
glanzvolle Abfahrt vor der Großen Mauer.
Maskierte Soldaten mit aufgepflanztem Bajonett.
Der lange Marsch fordert Opfer.

Gehen Sie weiter! Fahren Sie fort.
Der Traum vom Leben ist ein einsamer Mann.
Fotografieren verboten! Sprechen verboten!
Eins Komma vier Milliarden Schweigende.

Das Zentralkomitee feiert.
Mercedes, Audi und Volkswagen feiern mit.
Im Land des Wohlstands.
Im Land des großen Schweigens.
Im Land der Hochkultur, des Terrors.

Im Land des befohlenen Jubels
regelt die harte Kommunistenhand regelt den Verkehr.
Den Stechschritt, Genosse Mao,
erfand Fürst Leopold I.

Absurd:
Jeder Chinese will ein kleines bisschen
Afrika, Europa, Tibet.

Genosse Xi, der Kaiser von China
war ein harmloser Zwerg gegen dich
und deine Schergen.

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Tage im März 2022

Es sind die schönen Tage, wenn
das Licht der Sonne früh um sechs ins
Fenster fällt, die Meisen zwitschern grell,
und blau wölbt sich der neue Tag.

Kalt ist’s, doch Sonne wärmt und
Hoffnung mir das Herz. Raureif deckt
den matten Rasen, auf dem weiße
Glöckchen tapfer in die Höhe sprießen.

Der Winter ist gebrochen. Kälte,
Nass und Dunkel sind gegangen.
Es sind die schönen Tage. Wenn nur
der schreckliche Krieg nicht wär‘.

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Wie soll ich nun?

Wie soll ich nun in diesen Tagen, da
der Himmel voller Kreuze und mein
Nachbar um sein Leben ringt, wie soll
ich Kaffee kochen und morgens
aus dem Bett aufstehen?

Ich gehe so durch diese Tage wie
durch einen irren Traum. Ich esse,
trinke, lache, sehe fern und denke:
Ist es wahr, was dort geschieht!?
Dort sterben Menschen, Kinder, Alte.

Es werden Städte bombardiert,
wird Leben ausgelöscht, während
ich hier atme, faule Witze reiße und
mich frage, was ich tu? Kämpfen?
Schreien? Helfen, irgendwas?

Ja, ich bete, singe heilige Lieder,
sammle Gelder gegen Not, doch die
richten wenig gegen Bomben aus.
Ich bin verzweifelt, bin am Ende,
hoffe, dass der Albtraum stirbt.

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