Stein I

für M.M.

Wohin ging die Zeit als
Die Feuer geschmiedet
Und die Welten auseinander flogen
Um auf uns zu warten?

Gott
Der erste Entwurf einer flüchtigen Sekunde
War fest geworden
Und erkaltet in Jahrmillionen

Zwischen Feuchten
Unter bemoosten Forsten
Gepresst zu Granit
Bin ich beharrlich in deiner Hand

Bin Zeugnis
Wappen der Jahrtausende
Der tägliche Griff ins Kalt
Der Schlag auf den Kopf

Zu Sand
Zu Bruch ging der Mensch
Und?

Wann erscheint ein Gesicht?
Ein Augenlicht?
Wann?

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Der Lenz brennt

Der Lenz brennt Löcher in mein Hirn
Farben wackeln wild in langen Gängen
Und rot wird blau wird grün
Hängt süchtig in den Lüften

Von deinen Taten ist der Atem satt
Und Ankunft flammt im Grau der Nebel
Die am Ende dieser Gasse
Und finden ihren Grund

Das Frühlingshungerblümchen ist mein Schicksal
Ich lache über mich
und seinen Namen

Das Kätzchen dort
Von Licht zersprengt
Die Augen wollen wandern
Der Lenz brennt irre Löcher in mein Hirn

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Stein II

Lachen werde ich später
Der Geschlagene ist mein Vorbild
Über seiner schiefen Schulter
Hängt Trauer

Was geschieht morgen?
Du strahlender Geist
Torso aus Klöppel Splitt
Und scharfem Schnitt?

Abgeschlagen bin ich
Geschaffen zu zeugen
Von deiner Wesenheit
Kurz und knapp

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