von allen guten geistern verlassen
den idealen einer fabrikneuen zeit
erstarrt vor der schweren holztür
neunzehnhundertneunundfünfzig

überall spione agenten kapitalisten
die welt ein feindesland die
gemeinschaftswohnung die straßen
eine sammlung des bösen

es spielt an der pleiße schiffe versenken
spielt westantennen zählen
spielt mit den pionieren
seid bereit! immer bereit!

das alte haus seine stuckverzierten giebel
der dunkle geheimnisvolle flur
schlossgasse zwei bis vier
eine hölzerne wendeltreppe führt ins nichts

die atombombe schwebt über
meiner sozialistischen heimat
haben sie flaschen oder altpapier?
die augen rechts! heiß flagge!

kommunistenschweine! darf man nicht
das deutsche demokratische das
tausendjährige arbeiter- und bauernreich
sagt hüh die mutter hot

ein bunter amerikanischer straßenkreuzer
der dritte weltkrieg steht vor der tür
für frieden und sozialismus! immer bereit!

drei jahre später umzug nach berlin- ost
ein neues haus eine neue schule freunde
die stadt von einer mauer umstellt

im geschrei der stählernen gitarren
tanzen pilzköpfe durch mein zimmer
leipzsch ade – der feind wohnt überall