Des Sommers satte Farben

Des Sommers satte Farben
zittern im Waldesgrün
dazwischen ragen rote Rosen
ins blaue Himmelslicht

Der Herbst ist eingefangen
die Schwalben fliegen fort
und tausend Wesen wachen
und stürmen diesen Ort

Am Horizont jagen kühle Winde
durch der Äpfel rotes Glühen
Brach liegen jene Weiten
die nächstes Jahr erblühen

Volle Ahnung trägt das Land
und mattes Gelb bedeckt den Acker
Dann sinkt des Sommers Pracht
ein falbes Blatt zum Stein

Ich fürchte nicht das Gehen
wie eine letzte reife Tat
Noch brennt das goldene Wesen
das meine arme Seele wärmt

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Wegweiser

Zeig mir armem Tor
den rechten Weg zur rechten Zeit
durch dieses wilde Weit
durch Eises Wind und Sonnenglut

Hab meinen lieben Sohn
in jener Nacht verloren
mein alles Jetzt mein Glück
und Ungestüm

Er lief
ich weiß nicht welchen Weg
und kam nicht wieder
Und kommt nicht morgen

Ich bin so tief in meinem Schmerz
und bitte dich um Rat
sonst geh auch ich
wo keine Rückkehr ist

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Kurzes Gespräch

Ich hock‘ am Küchentisch
und vor mir wartet nichts
nur eine Welt
die gestern war

Was wird aus uns
und was willst du?
Warum zerfiel mein Leben
In tausend Stücke?

Und ihr
ihr guten Freunde deren Leben ewig
als wäre nichts geschehen?
Als gebe es kein Leid?

Was treibt ihr so den lieben
langen Tag?
Geht eurer Arbeit nach?
Die hehren Pflichten rufen?

Wer steht zu mir
und teilte meine Tränen?
Wer reichte mir die Hand
als kalt und schwer mein Herz?

Der Tod nahm meinen Sohn
und euch die ohne mich
ihr Glück versuchen

Ich wünsche Gutes
eurem Handeln
eurem Tun
Wir sehen uns wieder – irgendwo

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