Abendstunde

da die nacht ins dunkel gleitet
strahlt in purpurglanz
der dunkle baum
der graue see

dann im lichterhell bemalter wiesen
hebt das große abschiedsfest
auch der mond zieht seine bahn
und zeigt sein antlitz das verrückt

sein silberlicht hält uns
und alles dasein fest
ein laut umhüllt das alte haus
und schwindet

sein schein trifft unser hoffen
mein ich in dem
nur stille wartet
stille

und gehen durch das dunkel
und wandern durch das licht
so klein ist unser herz
so bange in uns selbst

und wirft der stumme spiegel
das große nichts
dich schauderhaft
auf dich zurück

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Dank an meinen Sohn

ich lernte viel von dir
die geduld des
kindes und das fragen
und hinschauen

ich lernte deine klugheit
dass die dinge sind
du hieltest mich
als ich am boden war

dein gitarrenspiel
entzückte mich und das
jugendliche jagen
das übermaß an freiheit

schweigen lernte ich von dir
und deine kraft
und auch die suche nach dem ungewissen
lernte ich von dir

ich lernte die
großzügigkeit des gebens
und den schmerz lernte ich
von dir

den vor allem
du wurdest mein lehrmeister
ich dein schüler

unsere letzte lehrstunde
hat nun begonnen

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Ich trage schwer

Ich trage schwer an
meiner Last
Sie hängt an mir
und zieht

Dein Vater bin ich und
trage schwer
Ja Schuld? Ja was?

Niemand rief mich
ich bin hier
und du?

Schwer trage ich an mir
und meiner Schuld
Uneins bin ich
uneins waren deine Eltern

Schwer trage ich
ungerufen
wie du

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