Ein Wunder

Ein Wunder dass ich lebe
Ja leben muss
Da mein Sohn von mir gegangen

Jeder Tag ein
Erschütterndes Geschenk
Eine tiefe Last in meinem Herz

Der Sonne Wahn
Des Monden Schein
Ziehen unerbittlich ihre Bahn

Ich eile durch die Kälte
und blass der Nebel
der meinen Schmerz umhüllt

Katgeorie:Dunkelheit, Spaziergang am Abgrund | Kommentare deaktiviert für Ein Wunder

Unsterblich

für Manfred S. zum 68.

Einmal im Jahr denke ich an alte Freunde
Und schicke ihnen einen Geburtstagsgruß
Ich erinnere mich ihrer und der
Begeisterung des Jahres Achtundsechzig

Zornig war der Blick des Einen
Skeptisch der des Zweiten
Der Dritte wollte die Welt ändern
Der Vierte ging in den Westen

Was wurde aus den Träumen?
Den bedeutenden Projekten?
Dem Lockenkopf der sich dem Alkohol ergab?
Dem Eleganten den die Frauen liebten?

Dem mit dem genialen Blick?
Dem der so wundervoll erzählte?
Wohin verschwand die Zeit?
Was wurde aus uns?

Existiert ein Schicksal? Wurde
Unser Verlangen nach Freiheit gestillt?
Oder war der Griff nach der Unendlichkeit
Lohn unerfüllter Unsterblichkeit?

Katgeorie:Dunkelheit, Spaziergang am Abgrund | Kommentare deaktiviert für Unsterblich