In meinem siebenundsechzigsten Jahr

Hier bin ich und ich träume
Und seh mich müde um
Bestaune jene Wege
Denen ich gefolgt

Ich starre auf die Uhr und esse
Was zu essen anbefohlen
Wer etwas hat macht einfach weiter
Der Zeitpunkt ist gewählt

Die Natur wird ausgewrungen
Das Wasser vollgepisst
Die Wirtschaft und die Banken
Haben uns gedisst

Erfolgreich strebt das Allgemeine
Erst nach hier und dann nach dort
Der Mensch wird ausgeplündert
Im Namen der Demokratie

Ich werde alt und beib derselbe
Die Zeit verstreicht im Gegenzug
Das Leben ist ein Kreisverkehr
Der sich verzückt umschlingt

Katgeorie:Dunkelheit, Spaziergang am Abgrund | Kommentare deaktiviert für In meinem siebenundsechzigsten Jahr

März

Der Winter war unendlich
und nirgends schien ein Licht
doch jetzt weckt mildes Wehen
die schlummernde Natur

Tausend Wassertropfen glitzern
im morgendlichen Schein
und Diamanten blitzen
am schmalen Birkenzweig

Auf grünen Inseln läuten
weiße Glöckchen ihr zartes Lied
und überm See verklingt
ein süßer Ton

Krokus und Narzisse
erleuchten altes Grau
und im Gelb der Hyazinthe
beginnt das Leben neu

Doch hinterm Berg
wartet der Winter
in einer kalten Nacht
das Blühen auszulöschen

Katgeorie:Dunkelheit, Spaziergang am Abgrund | Kommentare deaktiviert für März