Privatkino

G. suchte ausgiebig in tausend Nächten
Sein Domizil
Den einen Erdenbürger
Auf seinem bunt gekreuzten Weg

Hetzte jahrein und aus durch Orte Kanten
Quer
Nach dem einen
Den er lieben soll und darf

Traf gelegentlich den andren
Fragt den einen
Nach dem Weg
Der eigentlich bekannt

Fragt Fremde Dumme Kluge
Und jeder meint
Er kenne sich hier aus
Und zeigt nach einer anderen Seite

G. schritt auf müden Beinen
Zähe Jahre durch
Ungestümes Licht
Und fand im besten Falle sich

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Staatsbesuch

Herr Jesus ging von niemandem begleitet
Im Bürgergewand durch meine Straße
Ich reichte ihm die Hand Er sagt
Er wäre hier zu einer Stippvisite

Den Bart trug er im schmalen Gesicht
Er meint er sei direkt vom
Himmelszelt gelandet
Es sind zweitausend Jahre

Seit man ihn ans Kreuz genagelt
Er kicherte Gewiss das waren schlimme
Stunden Doch interessiere ihn
Was aus all dem geworden sei?

Ich führte ihn durch die Allee der Philosophen
Erzählt´ vom kommunistischen Jahrzehnt
Wir tranken Bier im Märkischen Viertel
Und auf dem Kudamm saßen wir in meinem Lieblingscafé

Ich frag ihn wie es damals war als er über
Den See gegangen Er winkte ab
Man habe übertrieben wie es
Zu allen Zeiten Gang und Gebe war

Er war ein Mensch
Eine ganz normale Geschichte
Verrückt was daraus wurde
Der Rest ist Phantasie

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Die zwölf Jahreszeiten

Ich bin
Er sie es
Wir ihr sie
Sind

Waren die Jahre als
Die Stunden blühten
Im Wasser des Nachbarn
Sagten Hallo dem Mann

Waren als ich dies
Und jenes sagte
Dies und jenes tat
Unzufrieden

Der Frühling wurde abgeschafft
Und jeder trieb Gewinn
Nur Eigenes
In zwölf Jahreszeiten

Blieb auf der Wanderung
Unbekannt
Und genoss
Das Glück eines Versuchskaninchens

Ich bin
Mein Schick und mein Charme
Bestimmen die Mächtigen
Bestimmt

Wir ihr sie
Ihr euch
Mich auch

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