Der „Platz der Einheit“ im märkischen Kolberg wurde in den frühen fünfziger Jahren als politische Willensäußerung für ein einheitliches demokratisches Land angelegt
Und verkam zu DDR-Zeiten seines Inhalts beraubt planmäßig zu einem wild wuchernden Viereck über das die Einheimischen gedankenlos hinweggingen
Nur Fremden fiel gelegentlich der beziehungsreiche Name auf und veranlasste sie zu einem nachdenklichen Schmunzeln
Jüngst wurde der Platz umgestaltet: das Unkraut gerodet die alten Bäume gefällt In der Mitte des Platzes drei wuchtige Feldsteine bedeutungsschwer auf einem Fundament platziert
Zwischen ihnen springt künstlich angelegt und von einem Elektromotor angetrieben ein Wasserstrahl zwischen neun und siebzehn Uhr in die Höhe
Vier Kies bestreute Wege führen von den Ecken des Platzes zum Springbrunnen drei weiße Bänke laden zum Sitzen Verweilen und Nachdenken ein
Die umliegenden Rasenflächen sind gepflegt Blumenbeete angelegt neue Bäume gepflanzt alles ABM links warten sauber ausgeschnittene Parkplätze auf PKW
Ein schöner und teurer Platz mit einem denkwürdigen Namen
Rundum die schlechten Straßen Loch an Loch Felder stillgelegt
die Schweine von Busch erschlagen überflüssige Menschen haben statt der abgewickelten Arbeitsplätze eine Kneipe mehr
Plätze werden zu allen Zeiten neu gestaltet und verwildern Und werden wenn die Zeit gekommen ist umbenannt.
Veröffentlicht11. August 2020 von sylviawa in Kategorie "Nachkrieg