Ein halbes Jahr

Ein halbes Jahr verging
und bleibt vergangen
und jede Stunde schmerzerfüllt
und ungreifbar

Winter war in jener langen Nacht
in der dein reifes Licht erlosch
und Dunkel waren Mensch und Tier
Die Zeit stand still

Spät sang mit grellem Ton
der Vogel in jener bitteren Stunde
und kalte Tränen schenkten wir
den weißen Feldern

Aus einer Knospe spross das Blatt
und aus dem Blatt der Zweig
und schwarze Erde Wasser voll
und jeder Tag ein bitteres Geschenk

Vögel ziehen über‘n Himmel
und deine Augen leuchten jene Kraft
die nun geendet

Und über‘m See
im Werden und Vergehen
das große Sein das gibt und nimmt

und alles Bleiben
Schmerzenszeit


Veröffentlicht18. Oktober 2020 von sylviawa in Kategorie "Irre Sommerzeit