Die Frau auf dem Friedhof säubert das Grab stellt drei Sträuße mit Tulpen und einen mit Frühlingsastern darauf während ich das Grab meines Sohnes gieße
Frau Grabusch war Verkäuferin in der Kaufhalle Neumannstraße stand an der Kasse
Neunzehnhunderteinundneunzig verlor sie ihre beiden Söhne Einen durch Verkehrsunfall den Zweiten durch Krankheit
Zwei Söhne in einem Jahr auch ihr Mann ist inzwischen verstorben So ist das sagt sie und schweigt
Auf der Frühlingswiese zwitschert ein Vogel während die Katze im Käfig sitzt und der Mann der seine Frau liebt die einen anderen Mann liebt den Grill anfacht
Die Frau trägt ein hübsches Kleid und schenkt dem Mann den sie liebt Kaffee ein richtet ihr Haar und spricht mit dem Mann den sie nicht liebt über das Haus in dem sie wohnen
Ich kann das Wort Flüchtlingskrise nicht mehr hören sagt sie kann das Gesicht des Nachrichtensprechers nicht mehr sehen Zweihunderdreiundfünfzig Tote auf Sri Lanka
Sie sieht den Mann den sie liebt und den den sie nicht liebt und sagt