Abflug

Nimm meine Tränen und
einen Drink
steh an der Hafenbar
umarme das Verlorene

Die Liebste hat einen vollen Kalender
und die entseelten Wege im International Airport
ziehen ihre Köfferchen
Es macht einen Sinn aufzugeben

Lausche den Vertriebenen denen
ich anvertraut
Gehe in mich
winke dem Meer

Winke dir selbst
dreizehn Uhr fünfundfünfzig
Abflug Ankunft
im Grau der deutschen Hauptstadt

Im Mittel eines Nieseldezember
das Wissen dass es hinter
jeder Serpentine weitergeht

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Landung

Verkehr verkehrt
Ich war bei dir du Schöne
dein Heim war kalt
düster deine Augen

Wir wollten sein doch
fanden keine Worte
Alles war getilgt als es um
eine Geste ging

Verlierer einer Schlacht
leckt seine Wunden
und muss im Takt
der großen Stadt

Stehst wo immer gestanden
an der Ecke vorm Haus
Siehst was immer gesehen
das tausendjährige Reich

Möglichkeiten gehen vorüber
wie geatmete Luft
Paradiesgärten eigener vier Wände

Fünfundvierzig Tage schwer
die Infopost auf Tischen in
bekannten Betten deiner Zimmerflucht

Bin da
und deine Worte
will ich nicht

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Erinnerung

in meinem Garten
Ende April
erzähltest du von Spanien
dem verstorbenen Mann

Wir waren uns einig
wortwörtlich
dein Haar war grau
und Augen

Lippen sprachen
im Takt
des Schmerzes

Und all die Jahre
waren wie ein Federstrich
vergangen

Ich nahm
mein Herz
und die Hand
schlug die Tür

So
muss Liebe
sein

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