Die Zeit

hat keinen festen Wohnsitz
Sie hängt in den Ästen
blättert in den Seiten
und versteht Bahnhof

Sie ist stehen geblieben
in einer verstaubten Galerie
Die Deutsche Demokratische Republik
eine Erfindung die nichts taugt

Alles eine Frage der Zeit
Es existiert ein Ende
Am Anfang aber steht die Zeit
Ich schlage sie tot

2003

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Wendische Landschaft

Grau drückt das
Holz meine Schulter

Die schiefen Wände von Schreyahn
die gottesfürchtigen Sprüche
Still weint der Nussbaum eine Wunde

Taubengrau segelt der Reiher
das fahle Land
Wandernd trete ich auf der Stelle

Stumm die kleinen Kreuze
Verrottete Worthülsen beim Verlassen
des demokratischen Sektors

Einst schlugen
der Germanen Heer
die Wenden an diesem Punkt

Abends treiben die Menschen
zum Zwecke der Befriedigung
im Strom der blinden Augen

2006

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Der Staat

ist der Staat
ist der Staat

Der Mensch ist der Rest
Der geht dich nichts an

Ein Provisorium aus Staub
Aus Dreck

Aus Worten
Nach uns die Sintflut

2006

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