Es hatte den ganzen Tag geregnet.
Doch als ich ins Zimmer meiner
Mutter trat, schien die
Sonne durchs Fenster.
Die alte Frau lag im Bett.
Ihr Gesicht spitz, die Augen
leer. Der Atem flach.
Er setzte mehrfach aus.
Sie lag im Sterben. Ich
hatte sie in den letzten
Jahren gepflegt. Sie war
zweiundneunzig Jahre alt.
Ihre Zeit war gekommen.
Ich legte meine Hand auf
ihre Stirn und den Brustkorb
und wartete. Als sie ihren
letzten Seufzer entließ,
öffnete ich das Fenster und
entzündete eine Kerze.
Meine Mutter war gestorben.
Tränen liefen über mein Gesicht.
Die Zeit stand still. Ich rief
den Arzt an und teilte ihm
mit, dass meine Mutter
gestorben sei. Er fragte,
ob ihr Kinn erstarrt wäre?
Eine Stunde später erschien
mein Sohn, um sich von
seiner Oma zu verabschieden.
Wir saßen schweigend an
ihrem Bett, blickten zum
Fenster hinaus, hinter dem
der Herbstabend sank.
Nachdem der Arzt ihren Tod
festgestellt hatte, rief ich das
das Beerdigungsinstitut an
und verabredete, dass der
Leichnam am nächsten
Morgen abgeholt werden soll.
Der Geist meiner Mutter war
gegangen. Sie hatte mich
geboren, mich zu dem
werden lassen, der ich
war. Ich war selten mit
ihr einverstanden gewesen.
Doch jetzt entzog sie mir
ihre schützende Hand.
Mein Sohn und ich tranken
Kaffee, dann fuhr er nach Hause.
Es war Abend geworden. Ich
blickte ins Dunkel der Nacht,
zu den leuchtenden Sternen.