In den großen Gärten
auf feuchten Wiesen
fahl und dunkelgrün
rinnt eine Träne
Der Äpfel Rot und Gold
leuchtet an Bäumen und zwischen
Funkellichtern überall
und eine Träne rinnt herab
Zwischen wildem Kraut
Brennnessel Salbei
der trockne Mohn
und eine Träne rinnt herab
Und auch der See der
grau in grau unter
den Wolken schwimmt
und eine Träne rinnt herab
Das Kind ist ein Wunder
Golden lag es in seiner Wiege
und seine Eltern liebten es
wie kein anderes Wesen
Seine leuchtenden blauen Augen
richteten sich auf sie
Seine zarten Fingerchen entdeckten
die eigenen Möglichkeiten
Das Kind sprach nicht
es las in den Augen der Eltern
Es sog an den Brüsten seiner Mutter
und gewann Sicherheit
Sowie scharfen Verstand
Aus dem Kind wurde ein Junge
und seine Augen sahen
und seine Ohren hörten
Er war neugierig
und ging wo keine Wege waren
Er fand das Normale nicht normal
durchwanderte Täler und Gipfel
Er zeugte zwei Kinder
und suchte im Gehen
im ständigen Widerspruch
Bis zu jenem Tag
an dem nichts war
wie es war
Hast du daran gedacht
dass heute sein Geburtstag ist?
Der Tag seiner Geburt?
Hast du daran gedacht
dass er auf dem Friedhof ruht?
Heute würde er
siebenunddreißig Jahre alt
Er feierte mit seinen Freunden
bis tief in die Nacht
Er sänge und lachte
er sagte liebe Worte
Doch sein Herz schlägt nicht mehr
Hast du daran gedacht?
Auf dem Friedhof gehen wir
schmücken sein Grab
Wir weinen
weinen in der Nacht