Die Furcht

ist eine schöne Frau
sie kommt in den Herbstnächten
parkt ihr dunkles Gefährt
zwischen den anderen Wagen

sie hat es nicht eilig
in den glitzernden Eigentumswohnungen
hat sie ihre Kunden
sie wartet auf dem Hof

und raucht eine Zigarette
du siehst wie sie glimmt
sie liebt die DIN- gerechte
amtlich genehmigte Herrlichkeit

sie liebt den Herbst
und trägt Trauer
wie ihre Zwillingsschwester
sie ist da unten

und kommt die Treppe herauf
Schritt für Schritt
ich höre wo
sie Halt machen

wo sie klingelt
wo sie eintritt
sie breitet ihren Körper
in deinem Zimmer aus

und schweigt
ich werde nicht atmen
wenn sie mich greift.