Stein IV

Ich bin der Falsche
Der liebe Gott war ein anderer
Ich bin ein Held der Steinzeit
Ein Schwächling und Sünder

Sorgte mit meinen steifen Vorsätzen
Meinen nichtigen Worte
Für unser Fortkommen
So oder so

Als Geprügelter kam ich
Auf allen Vieren kroch ich
In deinem Schatten strahlte mein Reichtum
Mein Gejaule

Zerbrochen schlummert das schwarze Jahrhundert
Verwandelt von den Quellen
Zu den Mündungen um
Milch und Honig zu zertreten

Ein gigantischer Bruch in dem
Kriechtiere das Lied der goldenen Epoche sangen
Es ging wie es ging
Bejubelt von ahnungslosen Jünglingen

Und sanken die Fristen
Nichts blieb als das schimmernde Licht der Empörung
Blut kostbarer Feuer
Ewiger Streit

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Sommer III

Heute will ich wie jeder andere Tag
An übervollen Tischen speisen
Und bunte Farben saufen

Süß fließt in Adern eine Blume
Aus Licht erwacht das uferlose Grün
Und Gold der tausend Sonnen

Es sei kein Abschied
Nur Kosen unter vollen Blättern
So wandern alle Sommer
Und blaue Früchte sinken

Verfallen Felder ihrem Rausch
Und braune Stoppeln reißen Füße wund
Schon naht das Fest der reifen Gaben
Das Gehen in den dunklen Stunden

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Stein V

Geteilte Menschenkinder sind wir
Aus den Armen unserer Ammen gefallen
Auf der Suche nach Purpur gehen wir
Unserer Wege

Aufrecht waagerecht
Verschlossen
Gelagert
Formsteine am Wegesrand

Staubakten im Zentralregister
Ohne Fragen
Ohne Antworten
Ewige Kalender

So starrt der Totenschädel aus seinen Höhlen
Ein Messias
Ein Gott

Du Mond du Sonne
Nichts bleibt
Am abarischen Punkt

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