Der kleine See

Der kleine See schwimmt in sich,
von Winden bewegt, glitzernd, flüsternd,
Tropfen für Tropfen, Welle für Welle,
vom Grund bis zur Quelle.

Im sonnigen Flirren tanzt die Libelle
tuscheln die Bäume, die ihn umsäumen.
Er gluckst an den Seiten, lässt Blätter gleiten,
zeigt allen Wesen ihr spiegelndes Bild.

Treibt auf der Stelle, vom Rand bis zur Quelle,
raunt mit dem Wind, spielt mit dem Kind.
Tropfen für Tropfen, Welle für Welle.
Ich zeig dir die Stelle.

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Europas Hülle

Europa hadert im Besitz seiner Beute
und hofft im Widerschein des Feuers,
dass der Sommer nicht zu heiß, der
Herbst, der Winter, ach, mein Auto!

Hofft angesichts des Todes jenseits der
Grenzen auf Worte der Erklärung.
Die große, schwarze Aktentasche,
das ernste Gesicht, die wohl überlegte

Phrase: Appeasement. Niemand will
den Mörder stoppen, der gierig
vorwärts strebt. Man schickt

wohl genährte Vertreter in fein
gebügelten Anzügen,
die Freiheit in der Ukraine zu beerdigen.

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Abhängig

Dein schrilles Lachen morgens, wenn
du die müden Augen reibst und zu deiner
ersten Mission aufbrichst, mich mit deinen
lackierten Fingernägel zu malträtieren.

Deine Menüs aus Hochmut und
luftiger Arroganz, deine kindischen
Launen und überfallartigen Angriffe auf
meinen Solar Plexus.

Deine grenzenlose Phantasie
beim Ausgrenzen Anderer.
Mit einer Geste steckst du jeden
in eine deiner zahlreichen Schubladen.

Verfolgt von Albträumen, schlafe ich in
deinem Bett, meditiere auf unbequemen
Stühlen über das Ende meiner Ängste.
Ich bin dir verfallen. Fallobst, wie man sagt.

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